Unsere Zukunft ist in Gefahr

Die deutsche Wirtschaft sieht die große Gefahr eines immer größer werdenden Fachkräftemangels mit den gefährlichen Folgen für uns alle. Zusammen mit den prognostizierten Hundertausenden von Schulabgängern ohne Schulabschluss in den nächsten Jahren, den jetzt schon 20 % nicht Ausbildungsfähigen eines Abschlussjahrgangs und den heute schon Millionen von Menschen ohne Berufsausbildung können wir es uns nicht leisten, ein einziges Kind heute nicht möglichst optimal sich nach seinen Fähigkeiten, Interessen entwickeln zu lassen. Die Potentiale aller Kinder müssen sich entfalten dürfen, nur individuelles Lernen kann das erreichen.

Aktuelle Fachkräfteengpässe und Entwicklung der Fachkräftelücke

Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft – der Industrie, des Mittelstands und des Handwerks – und unser Wohlstand hängen entscheidend von gut ausgebildeten Arbeitnehmern ab. Umso bedenklicher ist, dass immer mehr Unternehmen Probleme haben, genügend qualifizierte Fachkräfte zu bekommen. Zwar konzentrieren sich die Engpässe bislang auf bestimmte Regionen, Branchen und Berufe – dennoch mehren sich die Anzeichen für eine breite Fachkräftelücke: Mitte 2010 hatten 70 % der Unternehmen generell (20 %) oder teilweise (50 %) Probleme bei der Besetzung offener Stellen (DIHK-Umfrage, August 2010). Rückläufige Bewerberzahlen in der dualen Ausbildung, zu geringe Absolventenzahlen an den deutschen Hochschulen und alternde Belegschaften in den Unternehmen belegen zudem: Fachkräfteengpässe sind in Deutschland kein konjunkturelles Phänomen, sondern größtenteils ein strukturelles Problem.

Mit dem voranschreitenden demografischen Wandel wird sich die Lage weiter verschärfen. Die Zahl der Personen im Alter von 20 bis 65 Jahren sinkt laut Statistischem Bundesamt in den nächsten 20 Jahren von ca. 50 Mio. auf dann nur noch 42 Mio. Nach wissenschaftlichen Schätzungen droht die Fachkräftelücke bis 2030 auf 5,2 Mio. Arbeitskräfte anzuwachsen – und dabei ist schon unterstellt, dass jedes Jahr 150000 mehr Zuwanderer in Deutschland einen Job suchen, als Personen abwandern (Prognos, 2009). Angesichts der Tatsache, dass in den Jahren 2008 ( - 56000) und 2009 ( - 13000) sogar ein negativer Wanderungssaldo zu verzeichnen war, könnte die hier prognostizierte Fachkräftelücke sogar noch größer ausfallen. (Zitat Ende)

Quelle: Fachkräftemangel bekämpfen, Wettbewerbsfähigkeit sichern, BDA, Dez. 2010, S. 11