kein Gleichschritt

 

 

Lernen ist immer individuell und darf nicht im „Gleichschritt“ erzwungen werden.

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Quelle: Diethelm Wahl, Lernumgebungen erfolgreich gestalten, 2006, S. 99

 

Lernen als individueller Prozess:

Wegen der Einzigartigkeit subjektiver Begriffe, subjektiver Theorien, bereichsspezifischer Vorkenntnisse, Lernstrategien und Lernmotivation ist es unsinnig, im „Gleichschritt“ zu lernen. Die Individualität von Lernprozessen erfordert zwingend Phasen, in denen sich die Lernenden im eigenen Lerntempo mit den vermittelten Inhalten auseinandersetzen können. Beim Sandwich-Prinzip z. B (wechselseitiges Lehren und individuelles Lernen im Wechsel) werden diese Phasen regelmäßig „eingeschoben“.

Lerntempo-Unterschiede: Grundschule: Faktor 1 : 5, Erwachsenenbildung: Faktor 1 : 9
Um auf den gleichen Lernerfolg zu kommen, braucht der eine Mensch z. B. 30 Minuten, der andere 2,5 Stunden und der nächste 4,5 Stunden!

Einzigartigkeit ist kein Zufall. Bei der Geburt ist nur ein relativ geringer Teil der Zellen des Großhirns untereinander vernetzt, nämlich der Teil, mit dem wir schon vor der Geburt gelernt haben. Durch Lernprozesse schreitet die Vernetzung voran bzw. ändert sich die Stärke der Verbindungen zwischen den Gehirnzellen. So entstehen hochkomplexe und zugleich völlig einzigartige biologische Strukturen. Diese sind die physiologische Entsprechung zu den (einzigartigen) subjektiven Theorien.

 
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