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Der Lerngegenstand muss im Vordergrund stehen |
Dies bedeutet nun aber, dass die Lehrer in der Klasse nicht mehr als »Lehrer« fungieren, die den Kindern etwas über den Lerngegenstand beibringen wollen, sondern als »Masters«, die selbst das tun und davon begeistert sind, worum es geht, nämlich hier z. B. mathematisch denken und argumentieren und die Kinder sukzessiv immer mehr daran teilhaben lassen. |
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Allein aus dem Umstand, dass das Zulassen wirklicher Fragen und sachinteressierter Teilhabe der Schülerinnen und Schüler mit den konventionellen Lehrplänen unvereinbar sind, verdeutlicht sich, in welchem Ausmaß die Realisierung eines Konzeptes wie dem des expansiv begründeten bzw. partizipativen Lernens grundlegende schulorganisatorische und didaktische Umgestaltungen erbringen müsste, wobei auch die Wissenschaft in neuer Weise gefordert wäre. (1990)
Auf diese Weise stehen nicht mehr die Schüler als notorisch Unwissende dem Lehrer als dem professionellen Alleswisser gegenüber, sondern wird die Erfahrung der Begrenztheit jedes individuellen Wissens, darüber hinaus aber auch der Begrenztheit menschlichen Wissens überhaupt, ein integraler Bestandteil des schulischen Lernens.
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Wer die Kontrolle nicht »aus der Hand geben will«, dem wird sie womöglich eines Tages aus der Hand geschlagen. |
Es ginge also darum, die »Dilemmata im Klassenraum, die nicht selbst fachbezogener Art sind, weitgehend zu reduzieren«, d.h. alle Arrangements des Aufrufens, Abfragens, Kontrollierens, Zensierens, als das zu erkennen, was sie wirklich sind: das Aufbauen von unthematischen Schwierigkeiten, damit die Ablenkung der Schüler von dem, worum es doch eigentlich gehen soll, dem Lerngegenstand und seinen Möglichkeiten. |
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