Grundbildungspakt

Es ist ein Skandal, dass in Deutschland 7,5 Millionen Menschen nicht richtig lesen können und alles im Bildungssystem so weiter geht, damit es jedes Jahr immer mehr werden. Der sogenannte Grundbildungspakt (hört sich gut an oder?) soll das ändern. Kann er das oder ist das nur wieder ein Trostpflaster der Politik, um nicht an die Ursachen des Übels herangehen zu müssen?

Hier berichtet der Volkshochschulverband über das Problem:

Ausmaß des Analphabetismus in Deutschland alarmierend -

ALPHA-Grundbildungspakt nötig

Eindeutige Forderung der SPD-Bundestagsfraktion

nach einem Alpha-Grundbildungspakt

als Antwort auf die Ergebnisse der Leo-Studie

14.06.2011

Anlässlich der Einbringung des Antrags der SPD "Alphabetisierung und Grundbildung in Deutschland fördern" in den Bundestag erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann:

Die Studie "leo. - Level-One Survey" hat Anfang des Jahres ergeben, dass der funktionale Analphabetismus in Deutschland 7,5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter betrifft. Das sind 14,5 Prozent der Bevölkerung, die teilweise zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben können, nicht jedoch zusammenhängende Texte. Sie können somit keine Arbeitseinweisungen, geschweige denn Zeitungen oder Bücher lesen. Diese Erkenntnisse müssen alle Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft alarmieren, erst recht, wenn die Bundeskanzlerin für Deutschland den Anspruch einer "Bildungsrepublik" ausgerufen hat.

 

Quelle: http://www.grundbildung.de/meldungen/einzelmeldung/?tx_ttnews[tt_news]=63&cHash=e10c2ee3c32350e6c13cd9bceaea678c

 

Bund und Länder vereint im Kampf gegen Analphabetismus

BMBF und KMK geben Startschuss für nationale Strategie / Schavan und Althusmann: „Alle gesellschaftlichen Gruppen sind aufgefordert, sich anzuschließen“

Bundesbildungsministerin Annette Schavan und der Präsident der Kultusministerkonferenz, Bernd Althusmann, haben heute den Startschuss für eine gemeinsame nationale Strategie zur Verringerung der Zahl funktionaler Analphabeten gegeben. Schavan und Althusmann betonten, dass „alle gesellschaftlichen Gruppen aufgefordert sind, sich diesem Vorhaben anzuschließen.“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird daher als neue Initiative ein Programm zur arbeitsplatzorientierten Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Alphabetisierung und Grundbildung mit rund 20 Millionen Euro starten. Mit der Initiative sollen neue Wege zur Alphabetisierung und Grundbildung entwickelt und vielversprechende Ansätze in diesem Bereich gestärkt werden, um den Anteil funktionaler Analphabeten in Deutschland langfristig zu senken. Schavan: „Wir haben die Zahl von jungen Menschen ohne Schulabschluss und die Zahl der Altbewerber in den letzten Jahren deutlich abgebaut. Jetzt müssen wir die Reduzierung der Zahl der funktionalen Analphabeten in den Fokus nehmen. Den Betroffenen stellen wir zur finanziellen Unterstützung auch die erfolgreiche `Bildungsprämie‘ des Bundes zur Verfügung.“ Für die individuelle berufliche Weiterbildung und für Grundbildung werden 2012 und 2013 damit auch rund 35 Millionen Euro an Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds fließen. Außerdem startet 2012 eine Öffentlichkeitskampagne, um für die Problematik fehlender ausreichender Grundbildung zu sensibilisieren.

Quelle: http://www.kmk.org/presse-und-aktuelles/meldung/bund-und-laender-vereint-im-kampf-gegen-analphabetismus.html

 

Grundbildung für alle muss sicher viel grundsätzlicher

durch grundlegende Reformen ermöglicht werden.

 

Außerdem besteht Grundbildung sicher aus mehr als daraus, gerade mal mit Mühe sinnvoll lesen und etwas schreiben zu können. Der sichere Umgang mit der eigenen Sprache in Wort und Schrift ist ebenso wichtig wie die Beherrschung der für den Alltag wesentlichen Rechenarten und die Kenntnis des für das Leben wichtigen Lebensfachwissens, das Gesundheit, menschliche Beziehungen und gesellschaftliche Zusammenhänge betrifft. Das alles ist jedem Menschen vermittelbar, aber eben auf seine individuell angemessene Weise und nicht mit einem "Nürnberger Trichter", indem es ihm zwangsweise unangemessen und natürlich erfolglos eingetrichtert wird.

Außerdem werden zur Bekämpfung der Folgen eines Bildungssystems, das diese Folgen hervorgerufen hat und ständig weiter hervorruft, Millionenbeträge medienwirksam eingesetzt statt den Großteil dieser Beträge vorbeugend in die Reform der Ursache zu investieren, weil das politisch nicht nützlich oder der Erhalt des alten Systems sogar gewollt ist.

 
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