Gegenwart braucht Veränderung

 

 

Die Gegenwart braucht Veränderung Gemeinsam neue Wege gehen
Koalitionsvertrag zwischen der
NRWSPD und Bündnis 90 / Die Grünen NRW
loehrmann
Schulministerin Sylvia Löhrmann am 27.9.2010
Meine Damen und Herren,
wir wissen schon lange, dass die Vorstellung der homogenen Lerngruppe genau das ist:
eine Vorstellung.
Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich im Referendariat in den Entwürfen für meine Lehrproben regelmäßig geschrieben habe:
„Bei der Klasse xy handelt es sich um eine ausgesprochen heterogene Lerngruppe.“
Wahrscheinlich war ich nicht die einzige Junglehrerin, der es so ergangen ist...
Und zwar schlichtweg deshalb, weil Kinder keine homogenen Lerngruppen bilden! Das ist wirklich eine Illusion!
Deshalb wollen wir Schülerinnen und Schüler individuell fördern, und deshalb wollen wir Inklusion.

Der Auftrag der UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit Behinderungen gilt in vollem Umfang auch in der frühkindlichen Bildung. Daher setzen wir uns auch hier für die Umsetzung des Inklusionsgedankens ein und werden entsprechende Maßnahmen ergreifen.

In einem ersten Schritt werden wir mit einem schulpolitischen Sofortprogramm falsche Weichenstellungen der vergangenen Jahre korrigieren.
• Wir werden die Kopfnoten abschaffen. Kopfnoten beschämen Kinder. Verhalten und Charakter einer Schülerin oder eines Schülers lassen sich nicht mit Noten erfassen. Wir brauchen stattdessen eine andere Form, um das Arbeits-und Sozialverhalten rückzumelden. Darüber hinaus wollen wir eine wertschätzende und anerkennende Feedback-Kultur im Dialog mit den Beteiligten entwickeln;
• die Mitwirkung aller am Bildungsprozess Beteiligten ausbauen, indem wir die Drittelparität in den Schulen einführen. Dadurch können Eltern, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler gleichberechtigt zusammenarbeiten;

Die Schule der Zukunft bietet Zeit und Raum, um jedes einzelne Kind individuell zu fördern. Ganztagsschulen sind hierbei nicht nur eine unerlässliche Voraussetzung, um Familie und Beruf zu vereinbaren, sondern für eine neue Kultur des Lernens besonders geeignet. Sie bieten mehr Zeit und Raum, um Kinder und Jugendliche individuell zu fördern, den Unterricht neu zu rhythmisieren und Raum für Bewegung zu schaffen.

Die Diskussion darüber, wie das Schulsystem ausgestaltet werden soll, ist in Nordrhein-Westfalen sehr kontrovers und polarisiert geführt worden. Wir wollen versuchen mit allen Fraktionen und allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren einen Konsens in der Schulpolitik zu erzielen.

Bildungsentwicklung durch Mitwirkung aller Beteiligten
Alle an Bildung Beteiligten und Interessierten müssen sich fragen: Was sollten wir tun, was können wir tun, sofort und mit welchem Zeitplan, welcher Schritt vor welchem Schritt?
Gibt es einen Konsens mit vielen über egoistische Interessen hinweg?

PISA & Co

 

 

PISA und Co oecd
Einhellig positiv wird in Finnland die schrittweise Umstellung des Bildungssystems auf sozialintegrative Schulen bis zum Ende der Klassenstufe 9 beurteilt, die in den siebziger Jahren begonnen wurde und in den neunziger Jahren mit der weitgehenden Integration behinderter Kinder und Jugendlicher ihren voläufigen Abschluss gefunden hat…. So ist an vielen Schulen sonderpädagogische, sozialpädagogische und pädagogisch-psychologische Expertise in besonderen Funktionen an den Schulen versammelt, sowie es an vielen Schulen auch Spezialisten für die pädagogische Beratung gibt.….
Im Übrigen werden vor allem die Vorzüge heterogener Lerngruppen mit ihren Vorteilen für Lernschwache betont, einer Differenzierungsform, die nach den finnischen Erfahrungen nicht mit Beeinträchtigungen für die Lernstärkeren einhergeht.(Forschungsbericht des Bildungsministeriums 2007 zum Vergleich ausgewählter PISA-Länder)
Qualifikation für ein Studium:
Deutschland 46%
Finnland 87%

„So wird z.B. deutlich, dass erfolgreiche Schulsysteme, mit überdurchschnittlichen Leistungen und unterdurchschnittlichen sozio-ökonomischen Ungleichheiten, vor allem solche sind, die Schülerinnen und Schülern gleiche Bildungschancen bieten, unabhängig vom Status und Gehalt ihrer Eltern. In Ländern mit verschiedenen Bildungszweigen zeigt sich: Je früher die erste Aufteilung auf die jeweiligen Zweige erfolgt, desto größer sind bei den 15-jährigen die Leistungsunterschiede nach sozio-ökonomischem Hintergrund - ohne dass deswegen die Gesamtleistung steigen würde.“ (Zitat aus PISA-Forschungsbericht) 

Kompetenzen im Ãœberblick, alle Teilnehmer, Pisa Punkte, 2009

  Lesen Suchen
und
Extrahieren
Kombinieren
und
Interpretieren
Reflektieren
und
Bewerten
Kontinuierliche
Texte
Nicht-
kontinuierliche
Texte
Mathematik Naturwissen-
schaften
Finnland 536 532 538 536 535 535 541 554
Kanada 524 517 522 535 524 527 527 529
Deutschland 497 501 501 491 496 497 513 520

ca. 40 Punkte entsprechen dem Niveau eines Schuljahres

Lernbehinderung?

 

 

Lehren als Lernbehinderung?!
Vortrag, gehalten auf dem schulpolitischen Kongress der GEW Hessen,
»Erziehung und Lernen im Widerspruch«, am 3.11.1990 in Kassel

Kritische Psychologie:


Das »Lernen« in der Schule wird - dem allgemeinen Vorverständnis nach - in erster Linie vom Lehrer oder der Lehrerin vollzogen. Sie »lehren«, was die Schüler »lernen«. Auch in den meisten Theorien über den schulischen Lernprozess geht man davon aus, dass Lernen wesentlich als Lehren vor sich geht. Lernen ohne Lehren wird häufig nur als Vorform, Wildwuchs anerkannt, der - wenn etwas Sinnvolles daraus werden soll - alsbald durch Lehren aufgegriffen werden muss. So sind auch die Lerninhalte in der Schule erst einmal mit Lehrinhalten gleichgesetzt. Was da gelernt = gelehrt werden soll, ist durch Richtlinien der ehrwürdigen Institution Schule auf verschiedenen Ebenen geregelt.

holzkampWie dies geschehen soll, darüber gibt es einen riesigen Pool von erziehungswissenschaftlichen, soziologischen, psychologischen Theorien und daraus abgeleiteten Handlungsanweisungen für den Lehrer. Beides, die Lehrinhalte wie die Lehrverfahren, sind Gegenstand permanenter Auseinandersetzungen auf politischer bzw. pädagogischer Ebene.

Und wo bleiben dabei die Schülerinnen und Schüler?

Nun, einerseits ist dies alles ja eigens für sie veranstaltet: Sie sollen durch die Schule lebenstüchtige, verantwortungsbewusste, kreative, glückliche Erwachsene werden. So gesehen wäre das Lernen in der Schule also im unmittelbaren vitalen Interesse der Schülerinnen und Schüler. Andererseits aber spielen diese in dem vorgesehenen Arrangement offensichtlich nicht so richtig mit, müssten zum Lernen gezwungen werden, aber lassen sich irgendwie nicht recht zwingen, leisten Widerstand, entziehen sich, mogeln sich durch; selbst denen gegenüber, die sich anpassen und mitmachen, scheint häufig Misstrauen angebracht.

Lernen und Unterricht aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler!

 

Integration

 

 

Integration

Die Bildungschancen von Migrantenkindern haben sich nicht verbessert. Die Zahl der ausländischen Schulabgänger ohne Abschluss steigt laut Integrationsbericht der Bundesregierung weiter an.
So verließen 13,3 Prozent der Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln die Schule ohne Abschluss, wie aus dem Integrationsbericht der Bundesregierung hervorgeht. Die Zahl der Schulabgänger mit ausländischem Hintergrund ohne Abschluss sei demnach um rund ein Drittel im Vergleich zu den Vorjahren angestiegen. Die Arbeitslosenquote bei Zuwanderern ist fast doppelt so hoch wie bei Deutschen ohne Migrationshintergrund.

boehmer


OECD-Studie:
Land fördert schlechter als andere, Deutschland versagt bei Migrantenkindern!

Migrantenkinder werden nirgendwo so schlecht gefördert wie in Deutschland. Dies geht aus einer neuen Sonderstudie der OECD hervor.

Das Land, heißt es dort, sei weitgehend unfähig zur Integration.

kopftuch Keine Chance für Migrantenkinder?
Fast nirgendwo sonst seien die Unterschiede zwischen einheimischen Schülern und Migrantenkindern so groß - bei 15-Jährigen in Mathematik im Schnitt drei Jahre. Der Zusammenhang zwischen Herkunft, Geschlecht, sozialem Status und dem Bildungserfolg ist nirgendwo so groß wie in Deutschland!

Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund steigt stetig!

Jungen (deutsche und besonders solche mit Migrationshintergrund) haben mehr Probleme als Mädchen in der Schule!
Außerdem haben selbst bei gleichen sehr guten Leistungen deutsche Bewerber eine 50% bessere Einstellungschance als Bewerber mit Migrationshintergrund.
Bevölkerungsentwicklung (demografische Entwicklung)
Immer weniger Arbeitende müssen für immer mehr nicht Arbeitende aufkommen: Sozial-und Gesundheitswesen sind so nicht mehr bezahlbar, das Steueraufkommen und der Wohlstand sinken!
Beispiel 2025: Bergisch Gladbach: 78,3% mehr über 80-Jährige als 2006
16,8% weniger 19-bis 64-Jährige als 2006

Was geschieht?

 

 

Was geschieht im Unterricht?

  • Lehren und Lernen werden gleichgesetzt
  • Die Lehrerin/der Lehrer plant, bestimmt und organisiert nach seinen Vorschriften, was die Schülerinnen/Schüler lernen sollen
  • Die Schülerinnen/Schüler sehen nicht den Sinn des Unterrichts für sich selbst, verweigern sich, täuschen Lernen vor oder lernen gerade so viel, wie für die Situationsbewältigung nötig ist
  • Die Lehrerin/der Lehrer fragt, was er/sie schon weiß, die Schülerinnen/Schüler antworten, was die Lehrerin/der Lehrer hören möchte
  • Offene Schülerfragen werden vermieden (Beschämungsgefahr!)

Was sind die Folgen?

  • Defensiv-bewältigungsorientiertes statt expansiv-sachorientiertes Lernen, kurzfristiges test-und klassenarbeitsorientiertes statt nachhaltiges Lernen
  • Lehrer/innen, Eltern und Schüler/innen entwickeln ein falsches Menschen- und Selbstbild: Menschen wollen und können nicht selbst lernen, sie müssen durch Lob, Tadel, Noten, Um- und Aussortierung dazu gebracht werden, sich dem Belehrungssystem im „Gleichschrittunterricht“ anzupassen, ein- und unterzuordnen
holzkamp
Lösungsvorschlag: partizipatives, d. h. teilhabendes, immer stärker selbstständig werdendes, aktives eigenes Lernen

Unterkategorien

  • Impulsreferat

    Info-und Diskussionsveranstaltung „Individuelles Lernen"
    am Donnerstag, 17.2.2011, 19.30 Uhr
    im Theatercafe neben dem „Bergischen Löwen" in Bergisch Gladbach

    Werner Plack, This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

 
futurum6.jpg
vine videolari istanbul celik Kapi istanbul escort ic giyim dalaman airport transfers escort izmir izmir escort escort izmir antalya escort izmir escort escort izmir escort izmir izmir escort kusadasi escort izmir escort escort izmir antalya escort celik konstruksiyon celik cati kocaeli escort kecioren nakliyat kecioren nakliyat